Berliner Morgenpost

Selg gelingt es, alle Facetten des Emp­findens ihrer Protagonistin während dieses ereignisreichen Jahres wieder­zugeben, das Bedauern, den Schmerz, die Freude, die Trauer, die unterschied­lichen Spielarten der Liebe, selbst die Geburt ihrer Tochter wie das Sterben ihrer Großmutter werden im Rück­blick gleichermaßen differenziert ge­schildert. Sehr gern folgt man deshalb den Gedankengängen, Erinnerungen, Betrachtungen, den Streifzügen durch ein Leben, das noch einmal vollkom­men aufgeladen wird von neuen Mög­lichkeiten. Man ahnt, diese Frau wird an einem Punkt im Leben, an dem man eher noch zurück- als vorausschaut, zwar einiges auf ihrem Weg verlieren, aber dafür vielleich sich selbst wieder­finden.